Nachdem unsere Kanzlei schon seit März weitgehend problemlos mit beA arbeitet, haben sich die letzten Wochen die Ausfälle gehäuft: Mehrmals war aufgrund von Netzwerkproblemen das beA nicht erreichbar.
Heute dann eine neue Überraschung: Ein Zertifikat, das für die beA-Anwendung erforderlich ist, ist ausgelaufen und muss nun manuell installiert werden. Die BRAK wurde nach eigenen Angaben erst gestern informiert.
Eine Anleitung zur Installation des Zertifikats stellt die BRAK hier bereit.
Sollte das beA nach diesen Schritten noch nicht gehen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Neuinstallation des beA-Clients Abhilfe schafft.
Als großer Befürworter des elektronischen Rechtsverkehrs darf ich an dieser Stelle doch eine Kritik äußern: Vorfälle wie der heutige führen leider bei den beA-Skeptikern nicht zu einer Akzeptanz des Systems. Gerade nicht so IT-affine Anwälte werden bei der Durchführung solcher Abhilfemaßnahmen Probleme haben.
Auch die neue RA MICRO Schnittstelle. die noch sehr viele Fehler aufweist und teilweise mehrmals täglich gepatcht wird von RA MICRO, spielt den Kritikern leider in die Hände.
Update am 22.12.2017, 17:06 Uhr: Laut einer Meldung von heise wurde anstatt des öffentlichen Schlüssels der private Schlüssel durch den beA-Client verteilt. Da der private Schlüssel kompromittiert wurde, musste er für ungültig erklärt werden, womit die manuelle Installation notwendig wurde. heise bezeichnet den Vorfall als "schwere Panne". Zurecht.
Update am 24.12.2017: Die Anleitung zur Installation des Zertifikats ist mittlerweile offline. Das beA ist über Weihnachten im Wartungsmodus. Wie Golem berichtet führt die Installation des Zertifikats dazu, dass sich gefälschte Webseiten als Originale ausgeben könnten. In die https-Architektur wird damit eine riesige Sicherheitlücke gerissen. Nutzer sollten das Zertifikat der BRAK umgehend wieder deinstallieren.